Friedhöfe
Seit 1931 bis heute bestattet die Jüdische Kultus-Gemeinde ihre Toten auf einem Friedhof in der Schulzstraße, direkt neben dem städtischen Parkfriedhof. Ein Grabfeld aus der Nazizeit mit kleinen und schmucklosen Steinen macht die Einschränkungen der Juden in dieser Zeit bei der Totenehrung deutlich. Auf diesem Friedhof findet man auch in einem eigenen Bereich Grabsteine, die in der NS-Zeit von dem Friedhof Lazarettstraße gerettet werden konnten. Daran erinnert ein Gedenkstein. Ein weiterer erinnert am Hauptweg an die während der Jahre 1933 - 1945 gemordeten 2.500 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Essen. Auf dem Friedhof befindet sich eine unter Denkmalschutz stehende Trauerhalle aus dem Jahre 1931, die heute noch genutzt wird. Der Friedhof gehört der Jüdischen Gemeinde, die ihn auch pflegt. Er ist zu normalen Öffnungszeiten frei zugänglich.
Beim Betreten des Friedhofs ist die Friedhofsordnung der Gemeinde zu beachten. Darin ist auch festgehalten, dass männliche Besucher eine Kopfbedeckung zu tragen haben.
Geschlossene Friedhöfe
In Essen und Umgebung befinden sich sechs weitere geschlossene Friedhöfe. Für die Erhaltung dieser Friedhöfe ist der Jüdische Landesverband Nordrhein zuständig.
Lanterstraße / Ecke Moltkestraße Diesen ältesten jüdischen Friedhof in Essen belegten die jüdischen Gemeinden von Essen und Steele. Drei Grabsteine sind noch vorhanden. Darunter ein Grabdenkmal aus dem Jahre 1731, das zugleich das älteste steinerne Zeugnis zur Geschichte der Essener Juden ist. Die hebräische Inschrift lautet in deutscher Übersetzung: Hier ist geborgen ein Mann, scharfsinnig und bewandert, sein Lernen knapp und geläutert, sein Tun ohne Makel und Demut seine Eigenschaft.
Reckhammerweg Der größte jüdische Friedhof in Essen liegt im Segeroth, hinter der Universität. Ein Mitglied der Familie Hirschland war der erste Tote, der dort 1885 bestattet wurde. Seitdem befindet sich dort die Familiengruft der Familie Hirschland. Eine letzte Bestattung erfolgte noch 1991. Der Friedhof steht unter Denkmalschutz.
Blomericher Weg Oberhalb von Schloß Landsberg mitten im Wald, frei zugänglich, wenige Gräber von 1786-1890, sehr verwittert, weil Ruhrsandstein, hebräische Inschriften, ein Grab mit segnenden Händen.
Görtscheider Weg Außerhalb der Besiedlungsgrenze von Kettwig vor der Brücke, Bestattungen von 1890 bis zur Deportation 1942 nach Izbica / Polen (dorthin wurden die meisten Kettwiger Juden gebracht), Gedenkstein für das Ehepaar Aaron, das man Tage nach der Pogromnacht tot und aneinandergefesselt aus der Ruhr geborgen hatte.
Werden am PasThoratsweg Bestattungen ab ca. 1835 (erst ab 1804 durften Juden in Werden - weil jetzt preußisch geworden - siedeln.) Die letzten Bestattungen fanden während des 2. Weltkrieges statt. In der Nähe des Eingangs befindet sich ein schwarzer Stein, auf dem Namen von Werdener Juden, die im KZ umgebracht wurden, steht.
Friedhof Hiltropskamp Der Friedhof Hiltrops Kamp ist der jüngere der beiden in Steele nachweisbaren jüdischen Friedhöfe, 1855 eingeweiht wurde er bis 1943 belegt (ein älterer Begräbnisplatz war der Jüdische Friedhof Am Knottenberg) wurde vom 17. bis ins 19. Jahrhundert genutzt). Heute ist der ummauerte und verschlossene Friedhof Hiltrops Kamp mit rund 150 bis 155 Grabsteinen inmitten neuerer Wohnbebauung erhalten.
Kettwig Die Kettwiger Juden wurden auf zwei Friedhöfen bestattet, die beide heute nicht mehr auf Kettwiger, sondern auf Ratinger bzw. Heiligenhauser Gebiet liegen.
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